Freitag, 6. August 2010

11.Platz beim Ironman Regensburg



Am Donnerstag vor dem Wettkampf schaffte ich es noch rechtzeitig meine Diplomarbeit abzugeben. Direkt im Anschluss ging es mit Freundin Aniko und Bruder Patrick nach Regensburg. Freitag und Sonnabend dann der übliche Ablauf mit Startnummer abholen, kurz Trainieren, Rad einchecken und Wettkampfstrecken angucken. Meine Startnummer war die 2101 - was einen sehr guten Wechselplatz nahe den Profis bedeutete. Patrick stand direkt neben mir, was sich vor allem auf den Vorwettkampfstress am Sonntag früh positiv auswirkte.
So verging die Zeit dann auch recht schnell und ich stand 6:50 Uhr in der ersten Reihe der Amateure am Strand des Guggenberger See´s. Die Profis hatten ganze 5 Meter Vorsprung und standen schon bis zu den Knien im Wasser. Ich malte mir schon aus wie die ersten Agegrouper beim Startschuss auf die Profis springen...dann ein kaum zu hörender knall...und...ich war es der plötzlich unter Wasser war und Badekappe sowie Schwimmbrille gerade noch auffangen konnte. Ich entschied mich nur schnell die Brille wieder aufzusetzen und auf die Kappe zu verzichten...Nach etwa 1000m Wutschwimmen und unzähligen Überholmanövern hatte ich dann eine Gruppe in der ich mal kurz verschnaufen konnte. Doch mit einem weiteren Schlag auf die Brille lief immer wieder Wasser rein. Also immer wieder kurz Rücken schwimmen, Wasser aus der Brille lassen und wieder an die Gruppe heran sprinten. Als dann endlich der Schwimmzielbogen vor mir auftauchte rechnete ich schon mit einer Schwimmzeit von fast 1 Stunde. Als man mir 53 Minuten zurief konnte ich das kaum glauben. Echt krass, da scheint das Schwimmtraining doch was gebracht zu haben :-) und es scheint möglich noch deutlich schneller zu sein. Immerhin konnte ich auf Gesamtplatz 46 der 2200 Athleten aus dem Wasser klettern.
Bevor es dann endlich auf das geliebte Rad gehen konnte stand noch ein völlig vermasselter Wechsel auf dem Plan. Eigentlich sollte alles klappen, doch beim loslaufen mit dem Rad stellte ich fest, dass ich vergessen hatte die Startnummer umzulegen...also Rad schnell auf die Seite legen, zusehen wie das Getränk aus der Lenkerflasche läuft und Startnummer anlegen...ich hoffe es hat keiner gesehen:-)
Nun also endlich und weiter mit Wut auf mich selbst losfahren. Auf den ersten komplett flachen 5 Kilometern standen ständig etwa 45 Km/h auf dem Tacho. Natürlich wollte ich noch einige starke Radfahrer holen um den Zug nach vorne nicht zu verpassen. Als ich dann den Namen Florian vor mir gelesen habe, wusste ich, es kann sich nur um Florian Stelzle handeln (der spätere Gesamt 7.). Ich entschied mich ihn nicht zu überholen um erst einmal zu sehen, ob er schnell unterwegs ist. Und das war er, kaum ging es in die ersten Berge herein war nichts mehr da von dem Gedanken zu überholen. Wenig später gesellte sich noch Nils Görke (der spätere Gesamt 3.) zu uns. Zu Dritt nahmen wir richtig Fahrt auf und überholten einen Athleten nach dem anderen. Als wir dann Lars Fricke und Stefan Richter einholten wusste ich, dass ich auch in meiner Altersklasse ganz vorn bin.
Nach einem Hänger zwischen Km 100 und 130 fand ich wieder zu meinen Tritt. Leider verpasste ich so den Vorstoß von Florian. Zusammen mit Nils Görke konnten wir trotzdem ein hohes Tempo weiterfahren.
Nun das Unfassbare, bei 150 km bekam ich eine gelbe Karte (stop and go) weil ich meine Trinkflasche in die Einfahrt eines Hauses warf und damit ein Kind glücklich gemacht habe...Dies war in der Wettkampfbesprechung ausdrücklich erlaubt worden! Alles aufregen brachte nichts und ich musste einen Halt in der Penalty-Box bei 160 km einlegen. Nun hieß es ein „P“ auf die Startnummer schreiben lassen, Namen ansagen, den ein netter Herr in aller Ruhe aufschrieb und schnell unterschreiben. Alles in allem waren mal schnell 2 min eingebüßt. Ich versuchte nun mit biegen und brechen loszufahren um Nils eventuell noch einzuholen. Schon nach wenigen Kilometern drehte sich mein Magen förmlich um und ich bekam nichts mehr herein...Mit diesem Gefühl ging es zum Wechsel 2.
Der Tacho zeigte mir 183,6 Kilometer und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 39,6 Km/h. Als Gesamt 11. ging es mit Magenkrämpfen auf die schönen 4 Runden durch die Altstadt von Regensburg. Schon auf den ersten Kilometern spürte ich, dass es heute sehr hart werden wird...Die erste der 4 Runden konnte ich dennoch in 43 min sehr gut hinter mich bringen, doch schon die zweite mit 49 min war sehr hart. Jetzt quälte ich mich von einer Verpflegungsstation zur nächsten. Bei Kilometer 33 überholte mich Stefan Richter. Er hatte sich noch Kräfte gespart und legte einen lockeren Schritt an. Bis Km 36 konnte ich ihn folgen, doch danach entschied ich mich die gute Ziel zeit abzusichern und kein Risiko einzugehen. Vielleicht ein Fehler...denn Stefan war im Ziel dann nicht sooo weit weg und schreibt selbst von Krämpfen auf den letzten Metern (www.richterstefan.de).
Doch auch der 3. meiner Altersklasse, Lars Fricke, war im Ziel nur 2 Minuten hinter mir.
Am Ende stand eine 3:19 für den Marathon und eine Gesamtzeit von 8:56 h was unter allen Athleten Platz 11 und in der AK 25-29 Platz 2 bedeutete. Im Nachhinein muss ich leider sagen, dass die stop and go Strafe sicher ein Wendepunkt in dem bis dahin gut eingeteilten Rennen war. Aber ich bin natürlich trotzdem sehr mit meiner neuen Bestzeit zufrieden.
Vielen Dank an Aniko, Dirk und Claudia fürs lautstarke anfeuern!!! Und natürlich an alle die mich/uns mit den vielen Mails uns sms die Daumen gedrückt haben!!! Weiterhin danke an die Sponsoren die mich super unterstützt haben (rechte Spalte).

Nun geht’s in die KnappenMan Vorbereitung (im Org.-Team)!
Alle Infos findet ihr dazu unter: www.knappenman.de