…und mein letzter Eintrag schon viel zu lange her. Aber es
gibt Ausreden dafür J
Nun erst mal der Reihe nach:
Ein paar Tage nach dem Mannschaftscross im Prießnitzgrund,
den ich zusammen mit Christian Otto und Sebastian Guhr (Team Runnerspoint
Elbepark) gewinnen konnte, wurde ich Vater.
Unser kleiner Sohn kam sieben Wochen zu früh, so dass unsere
ersten Wochen zu dritt sehr stressig begannen. Ich war zu der Zeit nicht
wirklich bereit Vollgas zu geben und beließ es bei kurzen Trainingseinheiten um
auch für die beiden da zu sein. Die Sachsenmeisterschaften im Duathlon ließ ich
aus und verlegte meinen Saisoneinstieg im Multisport auf den Bergduathlon in
Kamenz.
Diesen sehr harten Wettkampf konnte ich schon zwei Mal
gewinnen. Auch dieses Mal verlief alles
nach Plan und schon beim ersten 5,7 km langen Lauf über den Hutberg konnte ich
mich entscheidend absetzen und auch sicher vor Vereinsfreund Nico Pietsch
gewinnen.
Schon eine Woche später ging es nach Briesensee zum
Spreewald-Duathlon. Über die Strecken von 19 km laufen, 84 km Radfahren und 5
km laufen sollte es mir vor allem Kumpel Sven Kunath schwer machen. Er befindet
sich in einer Topform und startet ebenfalls beim Ironman Frankfurt.
Auf der ersten Laufstrecke bestimmten wir auch gleich das
Geschehen und setzten uns zusammen mit Nico Pietsch vom Feld ab. Nach 1:10 h
ging es aufs Rad. Hier wehte ein kräftiger Wind der die leicht wellige Strecke
schon deutlich schwerer machte. Ich kam mit meinem neuen Trek super zurecht und
setzte mich auch sofort ab. Nach 2:02 h erreichte ich mit deutlichem Vorsprung
die Wechselzone. Ich rechnete kurz und merkte, dass es heute was werden könnte
mit dem Streckenrekord von Joseph Spindler. Joseph gehört zu den besten
Radfahrern und Läufern in unserem Sport und sein Rekord steht seit Jahren wie
in Stein gemeißelt. Die abschließenden fünf Kilometer lief ich also noch mal voll und
holte mir in 3:33 h den Rekord. Natürlich ist es schwer die Leistungen von
Vorjahren direkt zu vergleichen (Bedingungen, usw.), doch da es in diesem Jahr
auch keine Superbedingungen waren, gab mir diese Zeit das nötige Selbstbewusstsein
für die weiteren Wettkämpfe J
Kumpel Sven wurde Zweiter und Nico absolvierte seine erste
lange Distanz ebenfalls mit Bravour.
Die Form stimmte also und ich konnte im Training weiter
angreifen. Als Zwischentest vor den Highlights in England und Frankfurt stand
ich noch an der Startlinie der Teamchallenge Dresden. Für Sponsor Runnerspoint
Drseden/Elbepark gingen neben mir Christian Otto, Daniel Seher und
Vereinskamerad Sebastian Guhr über die fünf Kilometer Strecke an den Start. Nach 15:49
Minuten war ich bereits im Ziel und musste mich nur knapp den Spitzenläufern Marc
Schulze und Sebastian Möser geschlagen geben. Dieser Lauf ist ein Erlebnis. Mit
fast 8.000 Startern und Zuschauern auf fast jedem Meter der Strecke ist man
bereit alles zu geben. In der Teamwertung wurden wir Zweiter.
Mit diesem weiteren Top-Ergebnis lief das Training in den
Folgewochen sehr gut. Am 13.6. ging es dann zusammen mit meinem Bruder Patrick,
Sindy, Kerstin, Ingo, Stephan und Bernd nach England. Ich hatte vielleicht
nicht das größte, aber mit Sicherheit das BESTE Betreuerteam aller Wettkämpfer!
Obwohl, wahrscheinlich war es auch das größte ;-)
So konnte ich völlig entspannt am Sonntag früh 7:00 Uhr in
den 14 Grad kalten Wimbleball Lake steigen und mein Bestes geben. Ich erwischte
einen idealen Start und führte sogar die ersten 100 Meter. Die Gruppe um
Weltcupstarter Harry Wilthshire konnte ich natürlich nicht halten, doch die
nächste Gruppe war meine. Ein Schlag bei 1500 m kostete mich noch mal 20
Sekunden und ein paar Tropfen Blut. Zwei Minuten Rückstand auf die
Spitzenschimmer sind absolut in Ordnung.
Da es weiterhin kalt war entschied ich mich für wärmende
Sachen auf dem Rad, was noch mal etwa eine Minute kostete. Dafür konnte ich auf
dem Rad konstant drücken. Die Strecke war extrem hart und mit knapp 1600
Höhenmetern eine richtige Herausforderung.
Als ich am Ende der
Radstrecke zu Mark Threlfall und Ben Howard aufschloss wusste ich jedoch nicht genau
wie gut ich wirklich im Rennen liege. Ein schneller Wechsel und nach vier
Kilometer war ich bereits Dritter. Meine Leute an der Strecke flippten förmlich
aus und rissen mich mit. Zusätzlich musste ich ständig an meine kleine Familie
denken. Bei Kilometer sieben schloss ich zu Platz 2
auf und mit der Information, dass ich auf Phlip Graves auch schon über zwei
Minuten aufgeholt hatte, gab ich nun alles. Den zweiten Platz sicherte ich mir nun
deutlich und mit dem Wissen, dass Topleute wie Fraser Cartmell und Paul Amey
deutlich hinter mir waren, flog ich förmlich über den Schlamm. Nach 14 Km waren
es von anfangs fast sieben Minuten Rückstand nur noch knapp drei. Doch als ich bei
Km 19 erfuhr, dass es immer noch fast zwei Minuten waren, genoss ich nun schon
meinen Erfolg und riskierte über Stock und Stein nicht mehr alles. Mit 1:18 h
für den mit 450 Höhenmetern gespickten Halbmarathon (Garmin) konnte ich nun
auch in einem „großen Rennen“ meine Laufform unter Beweis stellen. Im Ziel
fehlte dann „nur“ etwas über eine Minute auf den Sieg.
Ich bin überglücklich
mit diesem Resultat und dem damit verbundenen ersten Podium bei einem Ironman
Wettkampf. Nun freue mich auf den Ironman in Frankfurt am 8. Juli.
Danke an dieser
Stelle an das Betreuerteam vor Ort, den vielen Menschen die an mich gedacht
haben (Email, SMS, Facebook, …) meinen Sponsoren und natürlich meiner Familie zu Hause – DANKE ;-)
Ergebnisse:
Mannschaftscrosslauf - http://www.triathlon-service.de/ergebnisse/liste.php?nr=3321
Spreewaldduathlon - http://www.triathlon-service.de/ergebnisse/liste.php?nr=3405
Teamchallenge Dresden - http://www.baer-service.de/history.php?jahr=2012
Ironman 70.3 UK - http://ironman.com/events/ironman70.3/uk70.3?show=tracker&race=uk70.3&year=2012#axzz1yK9a51Y0