Mittwoch, 20. Juni 2012

Die Saison ist in vollem Gange...


…und mein letzter Eintrag schon viel zu lange her. Aber es gibt Ausreden dafür J

Nun erst mal der Reihe nach:
Ein paar Tage nach dem Mannschaftscross im Prießnitzgrund, den ich zusammen mit Christian Otto und Sebastian Guhr (Team Runnerspoint Elbepark) gewinnen konnte, wurde ich Vater.
Unser kleiner Sohn kam sieben Wochen zu früh, so dass unsere ersten Wochen zu dritt sehr stressig begannen. Ich war zu der Zeit nicht wirklich bereit Vollgas zu geben und beließ es bei kurzen Trainingseinheiten um auch für die beiden da zu sein. Die Sachsenmeisterschaften im Duathlon ließ ich aus und verlegte meinen Saisoneinstieg im Multisport auf den Bergduathlon in Kamenz.
Diesen sehr harten Wettkampf konnte ich schon zwei Mal gewinnen. Auch dieses Mal verlief alles nach Plan und schon beim ersten 5,7 km langen Lauf über den Hutberg konnte ich mich entscheidend absetzen und auch sicher vor Vereinsfreund Nico Pietsch gewinnen.
Schon eine Woche später ging es nach Briesensee zum Spreewald-Duathlon. Über die Strecken von 19 km laufen, 84 km Radfahren und 5 km laufen sollte es mir vor allem Kumpel Sven Kunath schwer machen. Er befindet sich in einer Topform und startet ebenfalls beim Ironman Frankfurt.
Auf der ersten Laufstrecke bestimmten wir auch gleich das Geschehen und setzten uns zusammen mit Nico Pietsch vom Feld ab. Nach 1:10 h ging es aufs Rad. Hier wehte ein kräftiger Wind der die leicht wellige Strecke schon deutlich schwerer machte. Ich kam mit meinem neuen Trek super zurecht und setzte mich auch sofort ab. Nach 2:02 h erreichte ich mit deutlichem Vorsprung die Wechselzone. Ich rechnete kurz und merkte, dass es heute was werden könnte mit dem Streckenrekord von Joseph Spindler. Joseph gehört zu den besten Radfahrern und Läufern in unserem Sport und sein Rekord steht seit Jahren wie in Stein gemeißelt. Die abschließenden fünf Kilometer lief ich also noch mal voll und holte mir in 3:33 h den Rekord. Natürlich ist es schwer die Leistungen von Vorjahren direkt zu vergleichen (Bedingungen, usw.), doch da es in diesem Jahr auch keine Superbedingungen waren, gab mir diese Zeit das nötige Selbstbewusstsein für die weiteren Wettkämpfe J
Kumpel Sven wurde Zweiter und Nico absolvierte seine erste lange Distanz ebenfalls mit Bravour.
Die Form stimmte also und ich konnte im Training weiter angreifen. Als Zwischentest vor den Highlights in England und Frankfurt stand ich noch an der Startlinie der Teamchallenge Dresden. Für Sponsor Runnerspoint Drseden/Elbepark gingen neben mir Christian Otto, Daniel Seher und Vereinskamerad Sebastian Guhr über die fünf Kilometer Strecke an den Start. Nach 15:49 Minuten war ich bereits im Ziel und musste mich nur knapp den Spitzenläufern Marc Schulze und Sebastian Möser geschlagen geben. Dieser Lauf ist ein Erlebnis. Mit fast 8.000 Startern und Zuschauern auf fast jedem Meter der Strecke ist man bereit alles zu geben. In der Teamwertung wurden wir Zweiter.
Mit diesem weiteren Top-Ergebnis lief das Training in den Folgewochen sehr gut. Am 13.6. ging es dann zusammen mit meinem Bruder Patrick, Sindy, Kerstin, Ingo, Stephan und Bernd nach England. Ich hatte vielleicht nicht das größte, aber mit Sicherheit das BESTE Betreuerteam aller Wettkämpfer! Obwohl, wahrscheinlich war es auch das größte ;-)
So konnte ich völlig entspannt am Sonntag früh 7:00 Uhr in den 14 Grad kalten Wimbleball Lake steigen und mein Bestes geben. Ich erwischte einen idealen Start und führte sogar die ersten 100 Meter. Die Gruppe um Weltcupstarter Harry Wilthshire konnte ich natürlich nicht halten, doch die nächste Gruppe war meine. Ein Schlag bei 1500 m kostete mich noch mal 20 Sekunden und ein paar Tropfen Blut. Zwei Minuten Rückstand auf die Spitzenschimmer sind absolut in Ordnung.
Da es weiterhin kalt war entschied ich mich für wärmende Sachen auf dem Rad, was noch mal etwa eine Minute kostete. Dafür konnte ich auf dem Rad konstant drücken. Die Strecke war extrem hart und mit knapp 1600 Höhenmetern eine richtige Herausforderung.
Philip Graves (Ironman und Ironman 70.3 Sieger!), der ebenfalls zu den Spitzenschwimmern zählt, machte wie immer ernst auf dem Rad und fuhr allen deutlich davon. Doch dahinter entwickelte sich ein spannendes Rennen und ich war mittendrin. Mein Wattmesser war „Gold“ wert, denn an den steilen Rampen (15-20 %) konnte ich so kontrolliert im grünen Bereich bleiben. Gerade an den Anstiegen hat man sonst immer das Gefühl man müsse viel schneller fahren.
Als ich am Ende der Radstrecke zu Mark Threlfall und Ben Howard aufschloss wusste ich jedoch nicht genau wie gut ich wirklich im Rennen liege. Ein schneller Wechsel und nach vier Kilometer war ich bereits Dritter. Meine Leute an der Strecke flippten förmlich aus und rissen mich mit. Zusätzlich musste ich ständig an meine kleine Familie denken. Bei Kilometer sieben schloss ich zu Platz 2 auf und mit der Information, dass ich auf Phlip Graves auch schon über zwei Minuten aufgeholt hatte, gab ich nun alles. Den zweiten Platz sicherte ich mir nun deutlich und mit dem Wissen, dass Topleute wie Fraser Cartmell und Paul Amey deutlich hinter mir waren, flog ich förmlich über den Schlamm. Nach 14 Km waren es von anfangs fast sieben Minuten Rückstand nur noch knapp drei. Doch als ich bei Km 19 erfuhr, dass es immer noch fast zwei Minuten waren, genoss ich nun schon meinen Erfolg und riskierte über Stock und Stein nicht mehr alles. Mit 1:18 h für den mit 450 Höhenmetern gespickten Halbmarathon (Garmin) konnte ich nun auch in einem „großen Rennen“ meine Laufform unter Beweis stellen. Im Ziel fehlte dann „nur“ etwas über eine Minute auf den Sieg.
Ich bin überglücklich mit diesem Resultat und dem damit verbundenen ersten Podium bei einem Ironman Wettkampf. Nun freue mich auf den Ironman in Frankfurt am 8. Juli.
Danke an dieser Stelle an das Betreuerteam vor Ort, den vielen Menschen die an mich gedacht haben (Email, SMS, Facebook, …) meinen Sponsoren und natürlich meiner Familie zu Hause – DANKE ;-)
Ergebnisse:




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